6m Band – das “Magic” Band

Autor: Christian, DG7FEQ

Das 6m-Band (50MHz) liegt zwischen der klassischen Kurzwelle und der Ultrakurzwelle. Von beiden Elternteilen hat es Eigenschaften mitbekommen, wobei mal der eine, mal der andere Anteil überwiegt.

In den Wintermonaten kann es vorkommen das man wochenlang keine einzige Station hören kann, manchmal hört man 20 Stationen die alle aus dem gleichen Locatorfeld kommen und sonst gar nichts, manchmal ist ganz Europa auf einmal zu empfangen.

Richtig spannend wird es wenn die ersten zaghaften DX-Signale zu hören sind. Dafür müssen die Bedingungen entweder mehrere Sporadic-E Sprünge erlauben oder sich verschiedene Ausbreitungsbedingungen wie Sporadic-E, Aurora oder TEP verbinden.

Hier zwei Audiobeispiele, Empfangen in JO40RV:

D4VHF_6m_CW.mp3:

VO1FOG_6m_SSB.mp3:

Für Einsteiger empfehle ich sich eine einfache Antenne zu bauen (bei mir war es am Anfang ganz einfach nur ein Dipol) und mal in den Sommermonaten das Band zu beobachten. Dafür eignet sich natürlich FT8 recht gut, man hat praktisch 24/7 Gegenstationen für Sende-und Empfangsversuche an der Hand.

Links:

Einfache Antennen für 6m von DK7ZB

Squalo-Antenne, beschrieben von DG7FEQ

24 Stunden Empfang auf 6m mit einem RTL-SDR Stick an meiner Squalo-Antenne in JO31HG

 

Wo ist was?

Grob zusammengefasst: CW rund um die 50.100, SSB zwischen 100 und 300, darüber größtenteils digitale Betriebsarten.

Links:

6m Bandplan vom DARC

 

Wann sind gute Bedingungen zu erwarten?

Die Sporadic-E Saison auf 6m geht etwa von Mai bis August, in diesen Monaten gibt es praktisch täglich eine Bandöffnung, manchmal auch wirklich den ganzen Tag lang bis spät in die Nacht. Aber auch davor und danach sind durchaus einzelne Öffnungen zu beobachten.

Morgens und am Vormittag sind Verbindungen Richtung Osten verstärkt möglich, gut ausgerüstete Stationen können da durchaus bis nach Japan kommen.

Richtung Westen (Karibik, USA) sind Bandöffnungen größtenteils Nachmittags / Abends zu beobachten.

In solchen guten Bandöffnungen sieht die Liste der empfangenen Stationen eher aus wie an einem guten Tag auf 20m:

Der einzelne “Hop” innerhalb Europas ist sporadisch in einzelne Richtungen oder als “Rundumschlag” über den ganzen Tag verteilt möglich.

Links:

Referat von Wolf, DK2EA zu den Ausbreitungsbedingungen auf 6m

 

Was tun wenn mal gar keine Bedingungen sind?

Novemberwetter, Langeweile, 6m ist zu? Dann probiere Meteorscatter!

Im Gegensatz zu den UKW Bändern ist auf 6m auch mit kleinem Aufwand der Betrieb über Reflexionen an sporadischen Meteoren praktisch täglich möglich. Dazu reicht eine einfache Antenne und 50-100Watt Leistung völlig aus.

Der Betrieb findet größtenteils in MSK144 statt, das ist zum Beispiel in WSJT-X integriert.

Beispiel für ein MSK144 QSO mit HB9SHD:

ARISS SSTV-Bildübertragung