WSPR

WSPR Tests auf dem Knüll im 160m Band

U3S – TX mit 12V-Netzteil und Antennentuner – Steuergerät

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Seit Donnerstag, dem 17.03.2016 läuft ein WSPR – Test (Weak Signal Propagation Reporter) auf den Kurzwellenbändern

  • 10m    – 28,126100 MHz
  • 15m    – 21,096100 MHz
  • 20m    – 14,097100 MHz
  • 40m    –   7,040100 MHz
  • 80m    –   3,594100 MHz
  • 160m  –   1,838100 MHz

Der Sendezyklus über die 6 Bänder dauert ca. 12 Minuten, pro Band ca. 2 Minuten, und startet zum nächsten Zeitpunkt, wenn 10 volle Minuten erreicht sind.

Der Test verfolgt das Ziel, die Arbeitsbedingungen auf unserem AVSK – Gelände im  Kurzwellenbereich unter Verwendung der ‘Liegenden Acht’ (-Antenne) zu erkunden.

Die verwendete Hardware besteht aus einer Bake mit 200mW (23 dBm) HF-Leistung, Betriebsart gemäß WSPR-Protokoll.

Die Bake sendet, digital codiert, das Rufzeichen ‘DL0RI‘ , den 4-stelligen QTH-Kenner des Standortes, d.h. die Zeichenfolge ‘JO40‘ sowie die Leistung in dBm, hier also die Zeichenfolge ‘23‘ für 200 mW, ausgedrückt im logarithmischen Maß dBm (0dBm=1mW).

Die Bake kann mit jedem normalen Empfänger empfangen werden, der das Signal zur weiteren digitalen Verarbeitung einer Soundkarte zuführt, auf die mit einem speziellen Dekodierprogramm für WSPR zugegriffen wird. Beschreibung und Download unter http://physics.princeton.edu/pulsar/K1JT/

Für die, die nun keine solche Empfangseinrichtung besitzen gibt es erfreulicherweise eine einfache Lösung. Zahlreiche Funkamateure in der Welt, haben solche Empfangsstationen errichtet und melden ‘just in time’ ihre Empfangsergebnisse (“spots”) einer Datenbank, deren Inhalt unter  www.wsprnet.org  in tabellarischer (‘Database’) als auch in grafischer Form (Map) zu besichtigen ist.

Angegeben werden in der Datenbank das Empfangsdatum und die Empfangszeit (Timestamp), das Rufzeichen der Bake (Call), das Signal-Rauchverhältnis (SNR) in dB, die Veränderung der Frequenz des Sendesignals (Drift in Hz/min), die grobe geografische Lage der Bake mit dem QTH-Kenner (Grid), ihre Leistung (Pwr) in mW, das Rufzeichen der Empfangsstation (Reporter) sowie ihre geografische Lage (RGrid), der geometrische Abstand zwischen Bake und Empfangsstation (km) und der Horizontalwinkel, unter dem die Bake die Empfangsstation ‘sieht’ (az).

Die Datenbankabfrage (engl. query) kann für die eigenen Zwecke für die Ansicht Database als auch für die Ansicht Map konfiguriert werden (Specify query parameters‘). Empfehlenswert ist zunächst die Angabe des Bandes (160m), die Anzahl der azuzeigenden Datensätze (Count 100), das Rufzeichen der zu beobachtenden Bake (Call DL0RI), der zu beobachtende Zeitraum in der Vergangenheit (24h) und ein Sortierungskriterium (Zeit oder Distanz).

Erste interessante Ergebnisse kann erhält man, in dem man eine Empfangsstation festlegt (z.B. G8DYK in Schottland im Reporter-Feld) und sich die Datensätze der letzten 24h in Bezug auf das Signal-Rausch-Verhältnis (SNR) ansieht. Das 160m-Band, so könnte man meinen, ist ein Band für Nachteulen.

WSPR implements a protocol designed for probing potential propagation paths with low-power transmissions.” (Joe Taylor, K1JT, Autor des WSPR- Protokolls) WSPR ist also ein digitales, sehr schmalbandiges Übertragungsverfahren, welches eigens zur Untersuchung von Ausbreitungsbedingungen oder -pfaden mit sehr schwachen Signalen entworfen wurde.

Zur Realisierung einer Bake kann man sich auf zahlreiche Bauvorschläge im Internet beziehen. Wir stützen uns hier auf den ausgezeichnet dokumentierten Bauvorschlag von Hans Summers, G0UPL. Zu finden unter dem Link:

Hans Summers, G0UPL, QRP-Labshttp://www.qrp-labs.com/

Wer die Empfangsdaten dieser WSPR-Bake für seinen praktischen Funkbetrieb nutzen will, findet alle dazu nötigen Hinweise bei

Carol Milazzo, KP4MDhttp://www.qsl.net/kp4md/wsprmodes.htm

Vorab sei schon mal gesagt: “The (wspr-) program can decode (wspr-) signals with S/N as low as-28 dB in a 2500 Hz bandwidth.”(Joe Taylor, K1JT)  Mit anderen Worten, ein WSPR-Signal mit 5 W und -28dB Signal-Rausch-Verhältnis (SNR) ist äquivalent zu einem SSB-Signal mit 25000Wbei 10dB SNR, also bei gerade noch ausreichender Verständlichkeit. Für 0,2 Watt, wie auf dem Knüll verwendet, wäre die äquivalente Leistung 1000W.

Ein konkretes Beispiel: Wird die WSPR-Bake auf dem Knüll bei GM4SFW in Schottland auf 160m mit einem SNR von -18dB empfangen, könnte man in SSB eine Verbindung mit 100 W herstellen, da das SNR von -18dB noch 10dB unter der WSPR-Grenze von -28dBm liegt.

Weitere Links:

Joe Taylor, K1JThttps://de.wikipedia.org/wiki/Joseph_Hooton_Taylor ,_Jr.

Wikipedia:https://de.wikipedia.org/wiki/Weak_Signal_Propagation_Reporter

WSJT Homepagehttp://physics.princeton.edu/pulsar/K1JT/

WSPRing around the world:http://physics.princeton.edu/pulsar/k1jt/WSPR_QST_Nov_2010.pdf

 

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